Mit Flugzeugfonds Rendite machen und Steuern sparen – klingt erstmal nicht schlecht. Man sollte aber sehr genau wissen, wie komplex diese Investitionsform ist und welche Risiken es gibt.
Ein Flugzeugfonds ist eigentlich ein Leasingfonds, der ein oder mehrere Flugzeuge kauft, um sie zu vermieten – gewinnbringend natürlich. Der Fonds kauft also ein neues Flugzeug und vermietet es dann an eine Fluggesellschaft für den Einsatz im Personen- oder Frachtverkehr. Warum kauft die Airline das Flugzeug denn nicht selbst? Weil der Erwerb einer kompletten Flugzeugflotte sogar sehr erfolgreiche Airlines dauerhaft an den Rand ihrer Liquidität bringen würde. Logisch. Nach Ablauf des Leasingzeitraums von meist zehn oder 15 Jahren wird ein neuer Vertrag geschlossen oder das Flugzeug wird verkauft.
Die Leasingraten für ein Flugzeug sind ziemlich hoch. Sie und eine Restwertzahlung (falls die Airline die Maschine später kaufen will) bestimmen die Höhe der Rendite. Alle Zahlungen zusammen sollten am Ende höher sein als der ursprüngliche Kaufpreis, damit sich die Sache für den Investor lohnt. Viele Anleger investieren in erster Linie, um Steuern zu sparen. Einnahmen, die durch das Vermieten oder Leasen von Flugzeugen erzielt werden, zählen als „Einkünfte aus Gewerbebetrieb“, Ausschüttungen gelten als „sonstige Einkünfte“. Schönstes Steuerdeutsch, das einfach nur bedeutet, dass ein Investor zum Unternehmer wird.
Für eine steuerliche Entlastung sorgen tatsächlich nur die Abschreibungen, die über die Fonds-Laufzeit verteilt werden können. Um es noch komplizierter zu machen: Wenn das Flugzeug am Ende der Laufzeit verkauft wird und die Anteile dem Anleger mindestens zehn Jahre gehörten, muss er seinen Erlös nicht versteuern. Das kann sich je nach Maschine und Käufer sehr lohnen. Auch weil die Renditen mit oft neun bis 13% überdurchschnittlich hoch sind. Wo ist der Haken? Der liegt in der großen Komplexität des Investments. Der Wertverlust eines Flugzeugs ist nicht ohne und es ist fraglich, ob nach abgelaufener Leasingdauer ein neuer Mieter oder gar Käufer zu finden ist. Ein relativ aktuelles Beispiel ist die Air Berlin-Pleite 2017: Hier fand das Management für viele geleaste Maschinen weder Käufer noch neue Leasingnehmer.
Fazit: Auch wenn Flugzeugfonds durchaus attraktiv sind, sollte man einkalkulieren, dass die Steuererleichterungen dem Investor nur dann nutzen, wenn das Steuersparmodell über einen langen Zeitraum stabil gute Erträge erwirtschaftet. Außerdem gibt es auch Steuersparmodelle ganz ohne Absturzgefahr – motaris weiß, welche das sind.
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